Fahren + Signalisierung analog vs. digital (Grundlagen): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 16. April 2021, 16:03 Uhr

Verwendung
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Fahren und Signalisierung analog vs. digital

Der nachfolgende Artikel wurde von mir erfaßt, da ich aus eigener Erfahrung am Anfang Verständnisprobleme mit dem Thema Fahren und Signalisierung hatte und in Forumsbeiträgen immer wieder merke, daß auch andere "Einsteiger" sich etwas schwer tun, wenn Sie an diesen Punkt gelangen.


analoges Zeitalter

Bei analog gesteuerten Modellbahnen wurden die Loks / Züge mittels des Trafos durch Veränderung der Spannungshöhe oder durch das Abschalten / Zuschalten von Spannung (Strom) mittels Relais an einen Gleisabschnitt gesteuert.

Meistens waren die Relais direkt in das Signal mit eingebaut; teilweise mußten diese -- zumeist bei Lichtsignalen -- separat auf- bzw. eingebaut werden.

Zeigte das Signal "grün", dann fuhr der Zug; bei "rot" hielt er -- jeweils aufgrund der Relaisstellung.

Man schaltete das Signal um einen Zug zu steuern.

Zur automatischen (festen) Steuerung von mehreren Zügen wurden Signale (mit Relais) eingesetzt, wobei diese untereinander logisch verknüpft wurden. Züge lösten über Kontakte Schaltimpulse aus.


digitales Zeitalter

Hier wird die Steuerung der Loks / Züge dadurch vorgenommen, daß die Fahrspannung durch die Zentrale so umgeformt wird, daß durch die Umformung Informationen zwischen Zentrale und Loks / Zug ausgetauscht werden können. Die Ausführung ist je nach "digital system" unterschiedlich realisiert.

Informationsinhalte sind z.B. "Start" - "Geschwindigkeitshöhe" - "Halt". Welche Lok / Zug gemeint ist, wird über eine zugehörige und mitübertragene Adresse angegeben.

Im Gegensatz zum analogen System bleibt die Fahrspannung konstant am Gleis, unabhängig von dem Zustand des Zuges.

Diese Technik ermöglicht die Steuerung vieler Züge auf einer Anlage von einer Zentrale aus.

Ferner haben sich PC-Steuerungsprogramme am Markt etabliert, die die Steuerung der vielen Loks / Züge übernehmen, da dies -- insbesondere in Schattenbahnhöfen -- manuell nicht möglich ist.

Durch diese Art der Technik, insbesondere im Zusammenhang mit den PC-Steuerungsprogrammen, werden keine stromlosen Abschnitte zum Halten der Züge mehr benötigt. Die Steuerung mittels Relais und damit mittels Signalen kann und sollte hier entfallen.


Steuerung + Signalisierung bei Einsatz von TrainController (TC)

TC ist als modulares System so aufgebaut, daß es Zug / Lok - Beeinflussungen NUR in sogenannten Blöcken vornehmen kann. Ein Block repräsentiert einen x-belieb langen Gleisabschnitt auf der Anlage. Die einzelnen Blöcke sind auf der Anlage (und TC) durch sog. Weichenstraßen verbunden. Eine Weichenstraße enthält 0 (Sonderform) bis n Weichen. In einem Block dürfen sich keine Weichen befinden.

Pro Block muß min. 1 realer Melder den Frei / Besetzt - Zustand anzeigen.

Im Rahmen seiner Aufgabenstellungen und Konfigurationen ermittelt TC für die einzelnen Loks / Züge die entsprechenden Zustände und übermittelt die notwendigen Informationen an die Loks / Züge solange diese sich in einem Block befinden.

Die gesamte Lok / Zug - Steuerung erfolgt OHNE das Signale (Relais) vorhanden sein müssen.


Auswirkungen auf den Anlagenaufbau

Da für die Optik ja auch weiterhin auf der Anlage Signale die Signalisierung übernehmen sollen, müssen diese Signale nunmehr über Dekoder (analog zu Weichen) "gestellt" werden. D.h. der Nutzer muß TC so konfigurieren (was möglich ist), daß immer das zum Betriebszustand richtige Signalbild erzeugt wird (wobei die Ausführung je nach "digtal system" unterschiedlich ausfällt).

Vor jedem Signal auf der Anlage muß der Nutzer in TC einen Block anlegen (wenn die Lok / Zug vor diesem auch halten soll) und in der Hardware (Anlage) einen Melder, dessen Zustand TC über einen Dekoder abfragen kann / signalisiert bekommt.


Signal-Steuerung analog vs. digital

Bei Verwendung von TC steuert nicht das Signal den Programmablauf (Loks / Züge) sondern TC steuert das Signal.

Zur "Steuerung" des TC - Programmablaufs stehen eine ganze Reihe von Konfigurations-Möglichkeiten zur Verfügung. Deren Einsatzbeschreibung würde diesen Rahmen sprengen, es sei deshalb auf dieses Wiki verwiesen, als auch auf die Forums-Suchfunktion und OnLine-Hilfe bzw. das Handbuch.


Vergleich zur "großen Bahn"

Auch dort haben die Signale eine "signalisiernde Wirkung" und keine unmittelbare Auswirkung auf die Loks / Züge.

Der TC - Block "übernimmt" die Funktion des Lokführers.

Der Beitrag wurde von Jens Mohr zur Verfügung gestellt.